Gor Na Jeraí

Aussehen:

Jeraí ist 1,75m groß, hat blaue Augen und rabenschwarzes Haar. Trotz seiner Zugehörigkeit zum Sumpf ist Jeraí nicht kahl rasiert, sondern trägt sein Kopfpelz sogar hüftlang. Zudem hat er einen kleinen, kurzen Bart am Kinn.

Alter: mittlerweile etwa 26

Lagerzugehörigkeit: Sumpflager



Die Nächte waren kalt und gefährlich in Varant. Eigentlich kein guter Platz für eine junge Frau um die 26 Jahre... Und doch war sie alleine unterwegs. Der Rücken tat ihr weh und ihre Fußsohlen waren wundgelaufen. Mit einem Seufzen lies sie sich in den kühlen Sand einer Oase fallen und nach hinten kippen. Mit zitternden Fingern legte sie sich eine Hand auf den Bauch und die andere verkrallte sich im sandigen Boden. Die Wehen hatten schon vor gut einer Stunde eingesetzt, doch sie hatte sich tapfer weitergekämpft. Niemand war ihr gefolgt, doch das konnte sich bald ändern. Sie hatte sich klammheimlich davongestohlen, mit den wenigen Habseligkeiten, die ihr wirklich gehörten und die sie auch tragen konnte. Mit halb geöffneten Augen blickt sie zu dem Bündel neben sich und ein leichtes Lächeln umspielte ihre gespannten Züge. Etwas zu essen war darin und ein paar Kleinigkeiten. Ein Satz ansehnlicher Kleidung und eine kleine Pfanne sowie Kochbesteck und ein Teller. Dazu kamen noch ein paar andere kleine Dinge wie Feuerstein und Ähnlichem.

Eine Wehe durchzog, von ihrem Bauch ausgehend, den Körper der Frau und sie bog sich stöhnend durch. Dass sich der Sand zwischen ihren Beinen rot verfärbt hatte, sah sie nicht. Aber es hätte sie auch kaum interessiert. Keuchend lag sie da, sah nur den sternenbedeckten Himmel über sich und spürte die kalte Nachtluft...

Jamine wurde tatsächlich gejagt. Anfangs war es nicht unbedingt schlimm gewesen, doch nachdem ihr Gönner, bei dem sie auch eine Art zu Hause gefunden hatte, gestorben war, entfaltete sich der Unmut der Bewohner von Ishtar und sie erachtete es als klüger lieber freiwillig zu gehen, als verkauft oder getötet zu werden. Doch das Leben als Heimatlose in der Wüste, noch dazu mit einem Säugling stellte sich als nicht gerade einfach heraus. Doch Jamine war keine einfältige Frau und brachte das Kunststück fertig, Nahrung zu beschaffen, sich vor den wilden Tieren und ihren Häschern zu verbergen und ihrem Sohn eine gute Mutter zu sein.

So hatte es die junge Frau geschafft, sich vor den Menschen zu verbergen, die sie lieber tot als lebendig sahen und wurde zu einer Art Legende. Wenn auch einer, die man sich an Lagerfeuern erzählte oder Kindern auftischte, die abends nicht ins Bett wollten. Denn Jamine war anders...

Ihre weiße Haut glitzerte im Schein des vollen Mondes und ihr schlohweißes Haar lag ausgebreitet da. In ihrer Armbeuge lag ihr Sohn und zählte die Sterne. Er war gerade einmal 5 Jahre alt und vom Aussehen das genaue Gegenteil seiner Mutter. Nur die Augen waren Hell. Ihr strahlendes Blau war der Mutter ein kleines Rätsel, hatte doch niemand aus ihrer Familie eine solche Augenfarbe besessen. Auch nicht auf der väterlichen Seite. Doch was sollte sie das stören? Dieses Kind war ihr das Liebste und teuerste und da war es doch egal, was es für eine Farbe war. Der Ausdruck darin war ihr viel wichtiger.

Jeraì... murmelte Jamine und drehte ihrem Spross das Gesicht hin. Wenn meine Seele zu den Sternen geht, dann geh zu der Stadt, von der ich dir erzählt habe, ja? Ihre roten Augen schimmerten leicht im Licht des Mondes. Der Kleine nickte und kuschelte sich fester an seine Mutter an. Sie hatte ihm erzählt, dass sie irgendwann nicht mehr da sein würde und warum. Doch dass sie so früh schon sterben würde, trieb dem Kleinen die Tränen in die Augen. Doch seine geliebte Mutter war verletzt worden, als ein Wüstentier sie angegriffen hatte. Zwar war die Wunde verheilt, aber Jamine spürte, dass ihre Lebensgeister nicht mehr lange in ihrem Körper verweilen würden. Sie hatte ihr bestes gegeben um ihren kleinen Jeraì darauf vorzubereiten, doch war das genug gewesen?

Jamine und Jeraì waren in letzter Zeit viel umhergezogen, da es die Zeit der Karawanen war und sie unentdeckt bleiben wollten. Doch immer waren sie in der Nähe von Mora Sul geblieben. Und dann, eines Nachts war es soweit. Jamine hatte ihrem Sohn eine Geschichte erzählt, wie sie es immer tat, wenn sie so zusammen im Sand lagen und ruhten. Doch nachdem sie geendet und die Augen geschlossen hatte, war irgendwas anders. Das spürte der Junge und drückte sich ganz fest an seine Mutter an. Doch das, was bereits begonnen hatte, konnten auch seine Tränen nicht mehr aufhalten. Mit einem warmen Lächeln, wie es für sie typisch war, verabschiedete sich Jamine von ihrem geliebten Sohn.

Die Zeit danach war wie ein Traum gewesen für den kleinen Jeraì. Er war irgendwie nach Mora Sul gekommen und hatte sich an die Stadtmauer gekauert. Die Nacht war finsterer und bedrohlicher geworden ohne den einzigen Menschen, den er je gekannt hatte. Erschöpft und verwirrt kugelte er sich unter einem Busch zusammen und versank in unruhigem Schlaf.

Als Jeraì wieder erwachte, hörte er viele Stimmen und das emsige Treiben einer großen Stadt bei Sonnenaufgang. Doch auf eine Stimme war er besonders aufmerksam geworden. Sie gehrte einer jungen Frau, die gerade an den Stadtwachen vorbeiging. Er lugte unter seinem Busch hervor und sah, dass sie einen gewaltigen Bauch hatte.

Gebt auf euch acht! rief ihm einer der älteren Wachen hinterher. Die Frau winkte und lächelte vielsagend. Es ist doch noch Zeit... und so verschwand sie den Pfad entlang in Richtung der kleinen Wasserstelle unterhalb der Stadt. Jeraì wusste, dass es dort eine Oase gab, doch er und Jamine hatten sie stets gemieden, da sich dort immer Menschen herumtrieben.

Gerade als die Frau außer Sicht war, sprang er auf und rannte ihr hinterher. Keiner drehte sich nach ihm um oder hielt ihn auf. Kinder gab es in Mora Sul genug. Da wusste man manchmal nicht so recht, welches zu wem gehrte. Und es war ja schließlich nicht verboten, die Stadt zu verlassen und zur Oase zu gehen...

Jeraì wusste nicht recht, warum er der Fremden hinterhergerannt war, doch er hielt auch nicht inne. Eine Weile hatte er sie aus den Augen verloren, doch es dauerte nicht lange, bis er sie am Wasser kniend vorfand. Ihr Babybauch war beachtlich und es mochte wirklich nicht mehr allzu viel Zeit verbleiben bis zur Niederkunft.

Die Fremde strich sich eine nachtschwarze Haarsträhne zurück und füllte ihre Eimer mit dem klaren Wasser des Sees auf. Sie entdeckte das Kind, das doch recht seltsame Kleidung trug und begann ein Gespräch mit ihm. Bald stellte sich heraus, dass Jeraì zwar schchtern aber keinesfalls dumm war.ì Er fand die Frau sehr nett und seine Angst schwand ein wenig. Nicht alle Menschen waren böse... seine Mutter hatte Recht gehabt.

Die Fremde, ihr Name war übrigens Fatah, wollte ihn sogar mit in die Stadt nehmen und wieder zu seiner Mutter bringen, doch Jeraì meinte nur, dass seine Mutter bei den Sternen sei und er nun alleine hier unten. Doch er ließ sich von der Frau mit zur Stadt nehmen. Doch bevor sie die Tore erreichte, sank sie zu Boden und presste die Hände auf ihren Bauch...

Khaled, Farahs Mann war außer sich, als man ihm zugetragen hatte, dass seine höchst schwangere Frau zur Oase gegangen war. Als sie ihm dann entgegenkam mit einem Neugeborenen im Arm, besänftigte ihn wieder. Sie hatte sich zwar allen möglichen Gefahren ausgesetzt, doch die Freude darüber, endlich Vater geworden zu sein, besänftigte ihn mit einem Schlag. Erst nach der Begrüßung seiner geliebten Gattin bemerkte Khaled den fremden Jungen...

Die Jahre waren ins Land gegangen und das Findelkind Jeraì zu einem vollwertigen Mitglied der Familie und einem stattlichen jungen Manne herangewachsen. Er zählte mittlerweile 19 Jahre und seine kleine Schwester Sol Taran 14. Dazu gab es noch eine weitere Schwester Cyr, die Ziel war zwar die Stadt des Königs gewesen, doch in dem Dorf Ardea fühlten sie sich wohler und fanden sogar eine Bleibe. Zuvor hatten sie sich als Tagelöhner auf den Höfen verdient gemacht und so ihren Lebensunterhalt bestritten. Doch Ardea war eine Art Heimat für die beiden Geworden und so verbrachten sie drei lange Jahre dort. Sicher hatten einige Dorfbewohner etwas gegen die beiden Assassinen aus der Wüste, doch die meisten mochte oder akzeptierten sie. So war es eine schönee Zeit in Myrthana,währendd der sich die beiden Geschwister im die Dorfgemeinschaft verdient gemacht hatten. Sie gingen auf den Markt in Vangart und verkauften dort Waren und langwirtschaftliche Erzeugnisse aus dem Dorf für die Bewohner.

Doch eines Tages wurde alles anders. Jeraì und Sol Tara unterhielten sich gerade in einer ruhigeren Minute hinter der Theke ihres Standes als 4 Männer des Königs kamen und Jeraì in Gewahrsam nahmen. Alle Proteste der schönen Sol Taran zerschellten an den steinernen Gesichtern der Soldaten. Jeraì sei eines Mordes angeklagt, sagten sie und nahmen den Bruder mit sich fort. Der junge Mann beteuerte seine Unschuld und versicherte seiner kleinen Schwester, dass es nur ein Missverständnis war gegen die beiden Assasinen aus der Wüste, doch die meisten mochte oder akzeptierten sie. So war es eine schöne Zeit in Myrthana, während der sich die beiden Geschwister im die Dorfgemeinschaft verdient gemacht hatten. Sie gingen auf den Markt in Vangart und verkauften dort Waren und landwirtschaftliche Erzeugnisse aus dem Dorf für die Bewohner.

Doch eines Tages wurde alles anders. Jeraì und Sol Tara unterhielten sich gerade in einer ruhigeren Minute hinter der Theke ihres Standes als 4 Männer des Königs kamen und Jeraì in Gewahrsam nahmen. Alle Proteste der schönen Sol Taran zerschellten an den steinernen Gesichtern der Soldaten. Jeraì sei eines Mordes angeklagt, sagten sie und nahmen den Bruder mit sich fort. Der junge Mann beteuerte seine Unschuld und versicherte seiner kleinen Schwester, dass es nur ein Missverständnis war und er bald wieder da seie... Doch dies war für lange Zeit der letzte Tag, an dem Jeraì seine Schwester sah...

Jeraì wurde des Mordes an einem Paladin des Königs bezichtigt und ohne Prozess verurteilt. Ohne viel Federlesen hatte man ihn mit anderen Verbrechern auf ein Schiff gepackt und nach Khorinis verfrachtet. Doch er war nicht sofort in die Barriere geworfen worden. Die Reise hatte sich etwas verzögert und an Land angekommen hatten sich verschiedene Komplikationen ergeben. So dauerte es nach der Landung noch gut 2 Wochen ehe man Jeraì an den Rand der Barriere stellte, ihm eine kurze Predigt seiner ach so grausamen Tat hielt und ihm dann eine derben Stoß vor die Brust versetzte...



Nur Augenblicke später brach das kalte Wasser des Teiches an der Austauschstelle über Jeraì zusammen und besiegelten stumm das Verbrechen, das es nicht begangen hat...


Jeraì ist zu diesem Zeitpunkt 22 Jahre alt.


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NPC\\'s

Lagerkoch Kajeth