Novizin Kiara

Kiara, die gebrochene Straßensängerin

"Sprache"
´Gedanken´
Handlung

Aussehen
Sie ist eine eher zierliche Person. Mit ihren etwa 1,65 Metern Höhe auch nicht die größte. Kiara hat schulterlange schwarze Haare und dunkelblaue Augen. Sie ist schlank, zur Zeit genau genommen sogar ziemlich dürr. Ihrer Profession vor der Koloniezeit ist es geschuldet, dass sie weiß, wie sie sich schminken muss, um anziehend auszusehen, aber auch ungeschminkt ist sie eine attraktive Person.

Physis
Klein und flink sind wohl die Attribute, die Kiaras Körperbau am besten beschreiben. Das ist natürlich der offensichtlichen Tatsache geschuldet, dass sie nicht besonders groß oder kräftig ist. Auch für ihre geringe Größe ist sie noch sehr leicht, so fällt es ihr nicht schwer, sich schnell und leichtfüßig zu bewegen. Vorausgesetzt natürlich, sie hat die nötige Kondition. Da sieht es dann schon wieder anders aus, denn Kiara kann man in keinster Weise als ausdauernd bezeichnen.

Charakter
Früher einmal, da wusste sie, ihr Äußeres einzusetzen, um einen Vorteil für sich zu erzielen. Aber bestimmte Ereignisse führten dazu, dass sie dieses Wissen schon lange nicht mehr angewandt hat. Sie ist eine sehr freundliche Person, die für gute Gespräche stets offen ist. Aufgrund ihres kürzlichen Gedächtnisverlustes war sie in ihrer Anfangszeit in der Kolonie sehr unsicher, wie sie sich ausdrücken soll und stotterte viel. Das besserte sich allerdings zusehends, nachdem ihr der eigene Name wieder einfiel.

Ausrüstung
- Sichel
Für ihre Arbeit im Sumpf wurde ihr eine Sichel gegeben, mit der sie sich zur Not auch erwehren könnte. Nicht, dass sie eine große Gefahr darstellen würde.
-Novizenrock und Leinenhemd
Am Körper trägt sie seitdem sie den Wunsch geäußert hat, zum Sumpflager zu gehören, einen Novizenrock. Darunter ein langes Leinenhemd, das ihren Oberkörper verdeckt.

Geschichte
Die Wüste von Varant ist kein einfacher Ort, um ein gutes Leben zu führen. Schon gar nicht als Frau, zumindest wenn man nicht als Lustsklavin irgendeines reichen Händlers oder Schwarzmagiers enden wollte. Man kann sich den Nomaden anschließen und mit ihnen kämpfen, oder man versucht in einer der Städte sein Glück. Letztere war die Variante, die Kiara wählte, als sie alt genug war. Sie brachte eigentlich alles mit, um Erfolg mit ihrer Sache zu haben, als sie ihr Heimatdorf Lago in Richtung Bakaresh verließ. Ihre Eltern gaben ihr ein wenig Geld mit, das sie angespart hatten. Sie war jung und schön, hatte Talent und einen Traum. Diesen einen Traum, im ganzen Land als Sängerin bekannt zu sein. Vom gesamten Kontinent und darüber hinaus sollte man sich von ihr und ihrer Stimme erzählen, die die Herzen berührte und den stärksten Mann zu Wachs werden ließ. Doch es sollte alles anders kommen.
Dabei lief anfangs alles zumindest ansatzweise so, wie Kiara es sich vorgestellt hatte. Sie kam nach Bakaresh, investierte ihr Gold in Kleidung, die ihrer Profession entsprach und hatte schon bald eine Abmachung mit dem örtlichen Kneipenbesitzer. Sie würde für eine bestimmte Zeit auftreten und bekam einen Zehnt von dem, was man ihr an Spenden zuwarf, als Gehalt. Es lief prächtig, ihr Talent berührte die Zuhörer, es kamen sogar Leute nur wegen ihr in die Taverne, die sich sonst kaum aus dem Haus bewegten. Der Wirt machte mit ihr ein riesen Geschäft, das war natürlich auch für Kiara selbst ersichtlich. Sie verlangte mehr Geld für ihre Dienste, doch ein störrischer Geschäftsmann, wie der Kneipenbesitzer einer war, lässt sich nicht so leicht auf einen solchen Handel ein. Kiara drohte damit, nicht mehr aufzutreten, wenn sie keine höhere Gage bekam, doch der Wirt willigte nicht ein. Er versuchte, ihr klar zu machen, dass sie ohne ihn überhaupt kein Geld verdienen würde und dass er nicht auf ihren Gesang angewiesen sei. Am Ende machte die Sängerin ihre Drohun war und verließ die Taverne. Jedoch nicht, um aufzugeben, das kam ihr gar nicht in den Sinn. Sie hatte sich einen Namen gemacht, die Leute hörten ihr gerne zu und erkannten sie auf der Straße. Von daher, so Kiaras Idee, brauchte sie gar keine andere Bühne, als eben jene. So versuchte sie ihr Glück und sang jeden Abend für die Passanten auf den Straßen der Stadt.
Reich wurde sie von den Almosen nicht, die sie sich mit ihrer Kunst erarbeitete, doch es reichte, um davon gut leben zu können, immerhin war sie nach wie vor eine der begertesten Frauen der Stadt. Von manchen so begehrt, dass es ihr schlussendlich zum Verhängnis wurde.

Es war bereits Abend geworden, an jenem schicksalhaften Tag, und Kiara sammelte ihr Geld ein und machte sich auf den Weg zu ihrer Unterkunft. Die Straßen waren beinahe leer, die meisten flüchteten vor der bitteren Kälte, die die Wüste nachts überkommt, in ihre Häuser oder die Kneipe. Das war auch Kiaras Plan gewesen. Doch ihr wurde aufgelauert. Eine Gruppe Banditen überkam die Lust, als sie die Stadt besuchten und die schöne Sängerin ihre Lieder darbieten sahen. So beschlossen sie, bis Einbruch der Dunkelheit zu warten, um die Frau in Gefangenschaft zu nehmen. Kiara war keine Kämpferin und zudem so sehr geschockt, als plötzlich vor ihr und hinter ihr bewaffnete Männer auftauchten, die sich mit einem breiten, bösen Grinsen näherten. Sie bekam einen Schlag auf den Hinterkopf und sank bewusstlos zusammen.
Als sie wieder aufwachte, fand sich Kiara im Dunkeln wieder. Ihr war schlecht, und sie hatte das Gefühl, alles bewegte sich ständig auf und ab. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie richtig wach war und erkannte, in welche Misere sie da geraten war: Sie war geknebelt und gefesselt worden, dazu verband man ihr noch die Augen und legte sie auf den harten Unterboden eines Karren, der nun inmitten der Banditengruppe von irgendetwas, dessen Natur Kiara nicht ausmachen konnte, gezogen wurde.
Sie redet nicht gerne über die Zeit in der Gefangenschaft. Die Bande, die sie mitnahm wurde tagein tagaus von den Assassinen gejagt und war stets unterwegs. Wenn die angespannten Männer etwas Spaß haben wollten, kamen sie zu Kiara und taten mit ihr, was sie wollten.
Erst an der Grenze zwischen Varant und Myrtana hatte diese schreckliche Zeit ein Ende. Die Banditen stießen auf eine Gruppe Paladine, die ihnen haushoch überlegen waren. Kiara konnte ihr Glück kaum fassen, als man sie befreite und mit Richtung Norden nahm. Sie glaubte, endlich ihr Leben wieder zu haben.
Endlich kam der Trupp, der die Frau befreit hatte, an ihrem Ziel an, die Stadtmauern von Vengard. Kiara träumte schon davon, endlich wieder auf den Straßen singen zu können und die Gemüter der Menschen zu erfreuen.
Doch schöne Frauen waren für den König ein kostbares Gut. Er bekam eine Menge Erz dafür aus der Minenkolonie. Kaum in Vengard angekommen wurde Kiara wieder in ein Gefängnis geworfen und eine Woche später nach Khorinis abtransportiert, wo sie an die Erzbarone in der Kolonie verkauft werden sollte.


Fähigkeiten
Kampf
In einem Gefecht würde die junge Frau wohl kaum eine Bedrohung darstellen. Sie hatte nie einen Grund zu kämpfen. Wenn sich wilde Tiere ihrem Heimatort näherten, dann versteckte sie sich und wartete, bis die Erwachsenen sie erlegt hatten, die kurze Zeit in Bakaresh war sie auch nie gezwungen gewesen, zu kämpfen. Auch während ihrer Gefangenschaft war sie aus offensichtlichen Gründen nie dazu gekommen, sich verteidigen zu können. Kurzum, sie hat keine Ahnung von Schwertern, Bögen oder was es da sonst noch gab.

Gesang
Wahrscheinlich das einzige, wovon Kiara wirklich behaupten kann, dass sie es beherrscht, ist der Gesang. Sie wurde mit der Gabe geboren, eine schöne Stimme und ein Gefühl für Rhythmen zu haben. Schon von Kindesbeinen an hatte sie gesungen und war auch bisher noch auf keinen gestoßen, der ihr für ihre Kunst nicht zumindest ein Lächeln geschenkt hat. Wenn man etwas so oft praktiziert wie Kiara ihren Gesang, vermischen sich irgendwann Talent und Erfahrung eben.